Familienglück

So erlebt man den Schwarzwald am besten!

Lassen Sie sich doch einfach mal inspirieren und finden Sie die besten sportlichen Aktivitäten, Genuss-, Kultur- oder Naturerlebnisse: die Gästekarte "Schwarzwald Plus" ist so etwas wie ein Erlebniskompass für die Region. Wir haben sie ausprobiert: Tag für Tag.

von Christina Feser
Mo. 03. September 2018

Einfach mal ein paar Tage raus aus dem Alltagstrott. Ausspannen, viel Zeit an der frischen Luft verbringen, regionale Leckereien schlemmen und den Schwarzwald von seinen vielfältigen Seiten kennen lernen. So weit unser Urlaubsplan. Bei der Buchung erfahren wir dann von „Schwarzwald Plus“, einer Karte, die jeder Gast ab einem Aufenthalt von zwei Nächten kostenlos erhält – wenn er bei einem „Gastgeber von Herzen“ wohnt. Das Angebot ist sagenhaft! Ob sportliche Aktivitäten, Genuss-, Kultur- oder Naturerlebnis: die Gästekarte hält für jeden Geschmack das Passende bereit. Zudem gilt sie als Freifahrtticket für Busse und Bahnen in der gesamten Ferienregion. Das möchten wir unbedingt ausprobieren!

Ein schmaler Weg führt hinab zu dem zauberhaften Anwesen im Reichenbachtal und mit jedem Meter, den wir unserer Ferienunterkunft näherkommen, steigt die Vorfreude. Der Schwarzwälder Bauernhof, im Jahre 1774 erbaut, liegt genau so idyllisch wie im Internet abgebildet. Kaum sind wir angekommen, trabt Haushund Marwin schwanzwedelnd heran und legt uns ein dickes, rotes Herzkissen zu Füßen. Freudig lachend taucht dahinter sein Herrchen auf und heißt uns ebenfalls herzlich willkommen. Unser Gastgeber, Herr Kettenbaum vom Hof Reichenbachtal, ist die Schwarzwälder Ruhe in Person – auch, wenn er eigentlich aus dem Rheinland stammt, wie er später erzählt. Auf das erste Kennenlernen und einen Rundgang folgt der große Augenblick: Reinhard und ich bekommen jeweils eine „Schwarzwald Plus Karte“ ausgehändigt. Sie steckt in einem braunen Mäppchen aus Naturkarton, in dem sich weiter eine Angebots-Übersicht sowie alle wichtigen Infos dazu befinden. Obwohl wir uns zu Hause mit dem Service schon etwas vertraut gemacht haben, sind wir erneut von den Möglichkeiten begeistert, dient die Gästekarte doch als Gratis-Türöffner zu mehr als 80 Erlebnissen! Und das nicht nur in der Gemeinde Baiersbronn, sondern auch in Freudenstadt, Alpirsbach, Baden-Baden, Rastatt sowie vielen weiteren Orten im Nordschwarzwald. Einige Unternehmungen, wie Golf spielen, der Besuch des Frieder Burda Museums oder der Glashütte in Buhlbach haben wir uns im Vorfeld herausgepickt, alles andere wollen wir von unserer Tagesform, Lust und Laune oder auch vom Wetter abhängig machen. So hatten wir es besprochen. Doch dann fragt Herr Kettenbaum, ob wir schon etwas Konkretes vorhätten, und es sprudelt aus uns heraus: „Ich möchte gerne eine Bierprobe machen“ (Reinhard). „Und den Schwarzwälder Kirschtorten-Kurs!“, entgegne ich. „Eine Abfahrt mit dem Mountain-Cart“ (Reinhard). „Eine E-Bike-Tour“ (ich)… „Aha!“, muss unser Gastgeber schmunzeln: „Wenigstens seid ihr euch einig.“

Harmonisches Einverständnis herrscht darüber, wo unsere „Schwarzwald Plus Karte“ noch am selben Tag zu ihrem ersten Einsatz kommen soll. Dazu fahren wir zur Sankenbach Lodge nach Baiersbronn, wo Eric Bayer eine Natur-Entertainment-Schmiede betreibt und Abenteuerlustigen Outdoor-Action der Extraklasse verspricht. Kaum haben wir die Gästekarte gezückt, geht’s auch schon los. Eric und seine Hüttenwirtin Aurelia führen uns in die Geheimnisse des Segwayfahrens ein. Gar nicht so einfach, das Gleichgewicht auf diesem zweirädrigen Ding zu halten! Doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ist man fast eins mit ihm. Und nach der 45-minütigen Ausfahrt möchten wir gar nicht mehr von dem Gefährt runter. Gegen den Abschiedsschmerz hilft nur eins, weiß Eric Bayer: hinein in den Lift, hinauf auf den 780 Meter hohen Stöckerkopf. „Oh, ja!“ Diese finale Auffahrt dient der puren Entspannung. Wir nehmen auf der gemütlichen Terrasse der Glasmännlehütte Platz, genießen das Panorama und stoßen glücklich auf unseren Urlaub an.

Am nächsten Tag werden die Wanderschuhe geschnürt. Dank Gästekarte sind die Busfahrt zum Naturzentrum Ruhestein sowie die Sesselbahn gratis. Genau wie die Aussicht, die wir auf der Tour zum märchenhaft gelegenen Wildsee genießen dürfen. Herrlich ist der Blick über das dunkelgrüne Waldmeer, überall leuchten die purpurnen Blüten des schmalblättrigen Weidenröschens. Eine prima Gelegenheit, noch mehr über dieses einzigartige Höhengebiet zu erfahren, bietet die Führung „Wilde Weiden am Schliffkopf“. Auf dem Spaziergang über die so genannte „Grindenhochfläche“ erzählt der Nationalpark-Ranger eine Menge über Flora und Fauna dieser faszinierenden Hochmoorlandschaft. Die 90-minütige Biologie-Stunde ist regulär kostenfrei – für jeden „Schwarzwald Plus“-Gast erhalten die Ranger jedoch einen kleinen Spendenbetrag, der ihre wichtige und oft ehrenamtliche Arbeit unterstützt! Mit knurrendem Magen treten wir die Rückfahrt an und beschließen: heute Abend wird so richtig geschlemmt. An passenden Lokalitäten mangelt es in der Genussregion Schwarzwald ja nun wirklich nicht.

 

Baden-Baden ist berühmt für Festspielhaus, Casino, Therme – und einen einmalig schön gelegenen Golfplatz! Es ist Montag und ein kurzer Anruf im Club reicht, um zu erfahren: der Platz ist frei, wir können auf die Runde. In 45 Autominuten cruisen wir gemütlich über die Schwarzwaldhochstraße in die Kurstadt. Dabei präsentiert sich die Rheinebene in ihrer ganzen Pracht. Die Sicht reicht bis zu den Vogesen im Elsass. Als wir unsere „Schwarzwald Plus“ Karte im Sekretariat des Golfclubs Baden-Baden vorlegen und ohne Greenfee-Gebühr spielen können, ziehen wir unfreiwillig die Aufmerksamkeit auf uns. „Wie haben Sie das denn angestellt?“, fragt eine Dame interessiert, und wir erzählen ihr von unserem Urlaubs-Schatz. Aufgeregt winkt sie ihren Mann und zwei weitere Bekannte hinzu: „Bitte erzählen Sie das noch mal. Das klingt so unglaublich…“ Leider haben wir nur noch wenig Zeit, denn wir müssen zum Abschlag, deshalb empfehlen wir einfach die Internetseite www.schwarzwaldplus.de für weitere Informationen. Etwas ganz Ähnliches passiert uns am selben Tag gleich noch einmal beim Besuch des Frieder Burda Museums. Ein Urlauber aus Norddeutschland bekommt mit, wie wir gegen Vorlage unserer Karte freien Zugang zur Ausstellung erhalten. Neugierig spricht er uns an. Der Familienvater ist begeistert von all den Leistungen, die die Gästekarte beinhaltet, und malt sich im Geiste aus, was er mit seinen beiden Kindern alles unternehmen könnte.

Der vierte Urlaubstag steht ganz im Zeichen der Kulinarik. Zur Einstimmung genehmigen wir uns in Freudenstadt im „Café Pause“ ein ausgiebiges Frühstück auf Deutschlands größtem umbauten Marktplatz (das Parken in der darunter liegenden Garage ist für Gästekarten-Besitzer frei!). Das Café gehört auch zu den Stationen der „Herzog Friedrich Tour“, einer kulinarischen Stadtführung, die von Freudenstadts Stadtgründer „persönlich“ in passender Kleidung aus dem Jahr 1599 vorgenommen wird. Leider findet der Rundgang nur an Samstagen statt. Macht nichts. Heben wir uns diesen Programmpunkt eben fürs nächste Mal auf, denn das ließe sich perfekt mit einem Theaterbesuch am Abend in Freudenstadt verbinden. Stattdessen unternehmen wir einen Abstecher ins wunderschöne Alpirsbach und lassen uns in die Grundlagen der Braukunst einführen. Mein persönlicher Höhepunkt findet am Mittag im „Café am Eck“ in Baiersbronn statt. Bei einem Backkurs verrät Konditormeister Georg Klump die süßen Geling-Geheimnisse der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte. Das alte Familienrezept (von ca. 1920!) zum Nachbacken händigt er uns großzügigerweise gleich mit aus – mit der folgenden Aufforderung: „Ich freue mich schon jetzt auf die Bildzusendung eurer Kunstwerke.“ Als ich Reinhard erzähle, dass ich mich dieser Aufgabe unbedingt stellen möchte, ernte ich ein freches Grinsen…

Weiß wie Schnee, braun wie Ebenholz, rot wie Blut (Nein, es geht nicht um das schöne Schneewittchen.)

Abreisetag! Noch einmal fahren wir zur Sankenbach Lodge, wo Eric Bayer uns zwei erstklassige eBikes reserviert hat. Durch saftige Wiesen, entlang der plätschernden Murg flitzen wir leichtfüßig durch die Schwarzwälder Bilderbuchlandschaft Richtung Buhlbach. Es geht bergauf und bergab, aber dank elektrischer Unterstützung ist uns kein Anstieg zu steil. Reinhard, der erst ein paar Vorbehalte hatte und meinte, „die Dinger sind doch nur etwas für absolut Unsportliche“, hat sichtlich großen Spaß an der unterstützenden Technik. Im idyllischen Buhlbachtal angekommen, dient uns die „Schwarzwald Plus Karte“ ein letztes Mal als Türöffner. Wir besichtigen das aufwendig restaurierte Gelände der einst riesigen Glashütte und lernen in der liebevoll gestalteten Ausstellung unter anderem, dass hier, mitten im tiefen Schwarzwald, vor mehr als 200 Jahren die Champagnerflasche erfunden wurde. Tja, schlau waren Sie schon immer, die Schwarzwälder, und von großem Erfindergeist. Man denke nur an ihren neuesten Coup, die „Schwarzwald Plus Karte“. Mit ihr ließe sich noch so vieles mehr erkunden und erleben… Bei unserem nächsten Schwarzwald-Urlaub! Am Nachmittag heißt es Abschied nehmen von unserer malerischen Ferienunterkunft, den sympathischen Gastgebern und Marwin, der uns ein letztes Mal sein dickes rotes Herz zu Füßen legt. „Wir werden uns schon ganz bald wiedersehen, mein kleiner Freund!“, flüstere ich ihm ins Ohr. Dann fahren wir den schmalen Weg hinauf und sehen, wie der Schwarzwald-Hof im Rückspiegel immer kleiner wird.

Nach oben