Familienglück

Wandern mit Kindern – so klappt das!

Wann sind wir endlich da? Die Begeisterung für's Wandern hält sich bei Kindern gern in Grenzen. 5 Tipps, wie der Familienausflug in die Natur auch den Kleinen Spaß macht.

von Tobias Pützer
Mo. 16. September 2019

1. Fortschritt durch Technik

Kinder sollen nicht den ganzen Tag vor irgendwelchen Bildschirmen hängen, deshalb geht man ja mit ihnen in die Natur. Schon klar. Trotzdem - ein paar Apps auf dem Handy zu haben, um eher von der Natur gelangweilte Kinder für die Wunder des Waldes zu begeistern, kann auch nicht verkehrt sein. Da wäre zum Beispiel die „Waldfibel“, mit der sich Tiere und Pflanzen bestimmen lassen, oder das „BirdNET“, welches Vögel an anhand ihres Gesanges erkennt.

2. Bitte keine Höhenflüge

Ehrgeiz ist der natürliche Feind des Familienausfluges. Gerade, wenn es bergauf geht. 200 Höhenmeter wuppen Erwachsene in 45 Minuten, für Dreijährige ist es eine Tagestour. Als Faustregel gilt: Touren mit Vorschulkindern sollten auf maximal vier Stunden, im Grundschulalter auf bis zu fünf Stunden begrenzt werden. Viel wichtiger als die Höhenmeter und Länge der Wanderung ist aber die Wahl der Wege: Schmale Steige mit Baumwurzeln, Steinen und Bachläufen versprechen viel mehr Abenteuer als der breite Forstweg.

3. Die Spezialausrüstung

Neben Mützen, Erste-Hilfe-Set, Essen und Trinken sowie Sonnencreme, ist bei Wanderungen mit Kindern Spezialausrüstung gefragt. Denn wenn die Kleinen so gar keine Lust mehr haben sollten, hilft kreative und spannende Ablenkung. Mit einer Lupe Ameisen beobachten, Fotos mit einer analogen Kamera machen oder mit dem Kompass die Führung übernehmen – da wird das Weitergehen plötzlich zum Abenteuer.

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Fotos mit einer analogen Kamera machen oder mit dem Kompass die Führung übernehmen – da wird das Weitergehen plötzlich zum spannenden Abenteuer.

4. Spannender Streckenverlauf

Wandern mit Kindern heißt vor allem: spielen! Am besten läuft es, wenn Kinder vergessen, dass sie gerade wandern. Balancieren Sie mit den Kleinen über Baumstämme oder waten mit ihnen durch den Bach. Sammeln Sie Steine, Hölzer und Blätter und behandeln diese wie wertvolle Naturschätze. Für ältere Kinder ist eine Natur-Rallye schnell und einfach vorbereitet. „Wie viele verschiedene Tiere siehst du in der nächsten Minute?“ oder „Wer entdeckt zuerst einen Pilz?“ – mit solch spannenden Aufgaben sind die Kinder gern beschäftigt und lernen, die Natur aus eigener Perspektive zu betrachten.

5. Raus aus der Komfortzone

Spätestens, wenn Kinder in die Schule kommen, wollen sie in den Ferien Abenteuer erleben. Der Wald ist der perfekte Ort dafür: Hier können die Kleinen auf Bäume klettern, in Bächen waten und sich in den Blättern wälzen. Vermutlich haben sie abends Risse in der Hose, Kratzer am Bein oder blaue Flecken am Knie – aber auch unvergessliche Erlebnisse im Kopf. Eltern sollten deshalb ihren Helikopter landen und dem Nachwuchs erlauben, die Komfortzone zu verlassen. Denn Kinder wissen erst, wie stark sie sind, wenn sie die Möglichkeit zum Starksein bekommen.

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Familienwanderungen in Baiersbronn

Besser als jeder Abenteuer-Spielplatz: Im Schwarzwald gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Und am besten gelingt dies, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Auf der Webseite von Baiersbronn findet Ihr über 20 Familienwanderungen inklusive digitalen Wanderkarten zum Download und allen weiteren relevanten Infos wie Schwierigkeitsgrad, Streckenlänge und Höhenmeter.

Tobias Pützer
Tobias Pützer

Tobias Pützer arbeitet als Kreativdirektor, Autor und freier Journalist in München. Als Kind verbrachte er mit seinen Eltern den ein oder anderen Urlaub im Schwarzwald und erinnert sich bis heute an eine Nachtwanderung, bei der er seinen ersten Kuss von einem Baiersbronner Mädel bekam.

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