Kulturgut

Gute Geschichte

In der Region Baiersbronn war schon immer viel los: ob die größte Glashütte Süddeutschlands, eine teuflische Mühle oder ein rund 1000 Jahre alter Kirchturm. Diese 5 historischen Orte im Nordschwarzwald sollte jeder besucht haben.

© compusign .grafisches buero
von Tobias Pützer
Di. 18. Dezember 2018

1. Das Kloster Reichenbach

Im Jahr 1082 im Ortsteil Baiersbronn gegründet, gab es ein ziemliches Hin und Her um das Kloster Reichenbach. Eigentlich unter den Fittichen des katholischen Klosters Hirsau, ließ später Graf von Württemberg Besitzansprüche laut werden, die Grafen von Eberstein ebenfalls. 1595 besetzte dann Herzog Friedrich von Württemberg das Kloster und reformierte es. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es schließlich wieder rekatholisiert. Was für ein Wirrwarr! Gut, dass es heute jeder besichtigen kann, ganz gleich, an welche Religion man glaubt. Das einschiffige, romanische Langhaus wurde im Übrigen in den 1960ern renoviert, im 2008 neu gestalteten Innenhof kann der ehemalige Gefängnisturm besichtigt werden. Ebenfalls recht unchristlich: der Abenteuer-Minigolfplatz vor den Toren des Hauses. 

2. Die Teufelsmühle

71 Stufen trennen den Wanderer von einer einmaligen Aussicht: bei klarer Sicht reicht die bis zu den Vogesen. Hier die Hornisgrinde, dort der Speyerer Dom und sogar das Straßburger Münster ist von der Aussichtsplattform der Teufelsmühle im Murgtal zu sehen. Und über der einmaligen Landschaft des Nordschwarzwaldes schweben wahrscheinlich ein paar Paraglider oder Drachenflieger, denn gleich neben der Teufelsmühle befindet sich deren Startplatz. Fun Fact: Die Teufelsmühle war allerdings nie eine Mühle, hat ihren Namen wohl einer alten Sage zu verdanken, bei der der Teufel von einem gewissen Müller Hahn an der Nase herumgeführt wird.

3. Der Verlobungsfelsen

Wanderer umrunden ihn gerne, Kletterer haben bis zu 16 Kletterouten auf den knapp 25 Meter hohen Felsen ausbaldowert. Wer hinwill, beginnt am besten bei der Touristeninformation Baiersbronn-Schönmünzbach. Unweit von dort führt das Verlobungsfelsenwegle zum Verlobungsfelsen. Der hat seinen Namen übrigens aus einer romantischen Sage, nach der sich die Tochter eines vermögenden Lehensbauern und ein armer Waldarbeiter gegen den Willen des Brautvaters an diesem Felsen das Heiratsversprechen gaben. Wie dem auch sei, von hieraus offenbart sich in jedem Fall ein hinreißender Blick über Schönmünzach.  

4. Das Schloss Eberstein

Wilde Jahre hat das Schloss Eberstein hinter sich: Revolutionen, Plünderungen und der Fast-Verfall – alles war dabei. Seine heutige Existenz verdankt es letztlich dem Kölner Unternehmer Gerd Overlack, der es im Jahr 2000 kaufte. Overlack stammt aus einer alten Murgschifferfamilie und verbrachte seine Kindheit unweit der Burg. In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt sanierte und restaurierte er das Schloss Eberstein nach dem Kauf umfassend. Gleichzeitig beginnt er damit, den Weinbau an den Hängen des Schlossbergs zu revitalisieren und entwirft ein umfassendes Gastrokonzept mit Hotel und Schloss-Schänke einerseits und Werners Gourmet-Restaurant (ein Stern im Guide Michelin) anderseits.

Mehr Infos gibt's hier

5. Die Glashütte Buhlbach

Im 18. und 19. Jahrhundert war sie die bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Und was kaum einer weiß: ohne die Erfindung des sogenannten "Buhlbacher Schlegels", also der heutigen Champagnerflasche, müsste sich die Menschheit bis heute mit Wein ohne Britzel abgeben. Zwei Millionen Flaschen wurden hier einst jährlich mundgeblasen und in alle Welt exportiert. Heute ist der historische Kulturpark Glashütte Buhlbach ein Zeitzeugnis über die Geschichte der Schwarzwälder Glasherstellung und macht deren Geschichte auf spielerische Art und Weise erlebbar. Mehr Infos gibt's hier

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Wo finde ich das alles?
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